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4 vermeidbare Fehler, die viele Azubis machen

Jeder Azubi macht früher oder später Fehler. Das ist nicht nur menschlich, sondern auch unvermeidlich.

Umso wichtiger, dass sich auch Ausbilder immer wieder vor Augen führen, dass Fehler grundsätzlich etwas Gutes sind. Schließlich tragen sie zum Lernprozess bei. Sie schärfen zudem den Sinn dafür, was Nachlässigkeiten anrichten können.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf lassen sich so manche Fehler der Azubis leichter verzeihen. Es gibt allerdings auch noch eine andere Art von Fehlern. Jene, die mit ganz einfachen Mitteln kinderleicht hätten vermieden werden können.

Vier solcher vermeidbaren Fehler, die viele Azubis trotzdem machen, habe ich in meinem heutigen Blogbeitrag für Sie zusammengestellt. Azubis können davon profitieren und diese Fettnäpfchen mit dem Wissen um die typischen Stolpersteine womöglich vermeiden. Umgekehrt hat ein Ausbilder, der diese Fehler kennt, aber auch einen geschärften Blick darauf. Auch das kann letztlich dazu beitragen, frühzeitig zu intervenieren, ehe das Kind in den Brunnen fällt.

1. Aus falscher Angst heraus nicht nachfragen

Für den Großteil aller Azubis ist die angetretene Ausbildung der erste Vollzeitjob. Für viele ist es sogar der allererste Job überhaupt im Leben. Der Azubi, der somit Neuland betritt, muss also erst einmal lernen, wie alles funktioniert und worauf es ankommt.

Dabei besteht natürlich die Möglichkeit des „learning by doing“. Allerdings sind hier in praktisch allen Bereichen des Unternehmens kleinere und größere Missverständnisse möglich. Das fängt beim Dresscode an, erstreckt sich über kleinere Fragen, beispielsweise wie die Raucherpause gehandhabt wird oder ob sie überhaupt erlaubt ist, bis hin zu den richtig großen Fragen. Beispielsweise ob bestimmte Utensilien zur Arbeit mitgebracht werden müssen.

vermeidbare Azubi Fehler - Tadel vom Ausbilder
© Syda Productions, Fotolia.de

Die einfachste Möglichkeit, zu erfahren, was das Unternehmen erwartet, ist es, einfach nachzufragen. Bemerkenswert viele Azubis trauen sich allerdings gerade in der Anfangsphase der Ausbildung nicht, solche Nachfragen zu stellen. Die Konsequenz: Sie treten über kurz oder lang in Fettnäpfchen.

Ganz getreu dem Motto, dass es keine dummen Fragen gibt, sollte ein Azubi also nicht aus Angst heraus einfach nicht nachfragen und stillschweigend von möglicherweise falschen Annahmen ausgehen. Stattdessen lässt sich wirklich jede noch so kleine Frage beim Ausbilder platzieren. Das verlangt von den Ausbildern zwar mitunter viel Geduld, allerdings ist es gerade in Hinblick auf spätere Arbeitsanweisungen von immenser Bedeutung, dass die Azubis das Gefühl haben, alles fragen zu dürfen.

Werden nämlich in arbeitsintensiven Zeiten Anweisungen erteilt und Aufträge an die Azubis vergeben, die den jungen Menschen unklar sind, so kann eine ausgebliebene Nachfrage gewaltige Probleme nach sich ziehen.

Es ist also nicht nur an den Azubis, stets nachzufragen, sondern auch an den Ausbildern, die dafür erforderliche Atmosphäre im Unternehmen zu schaffen.

2. Fehler unter den Teppich kehren

Selbst ein Azubi, der doppelt und dreifach nachgefragt hat, ist allerdings nicht gefeilt davor, eines Tages Fehler zu begehen. Das gehört, wie eingangs erwähnt, zum Lernprozess dazu. Ein Azubi muss allerdings auch lernen, Verantwortung zu übernehmen. Und dazu gehört, dass etwaige Fehler nicht etwa unter den Teppich gekehrt werden, sondern dass der Azubi dazu steht.

Auch hierfür muss zwar eine Atmosphäre des Vertrauens im Unternehmen herrschen, allerdings sollte dem Azubi zu jeder Zeit klar sein, dass vertuschte Fehler praktisch immer über kurz oder lang ans Tageslicht treten. Und spätestens dann ist das Vertrauensverhältnis erschüttert.

Zu den eigenen Fehlern zu stehen, ist erwachsen und beweist, dass der Azubi eine entsprechende Reife mit sich bringt. Kein Ausbilder wird von seinen Azubis verlangen, dass diese direkt vom ersten Arbeitstag an alles fehlerfrei beherrschen. Ehrlichkeit und Offenheit darf ein Ausbilder allerdings durchaus erwarten.

vermeidbare Azubi Fehler - ertappt
© olly, Fotolia.de

3. Das eigene Können überschätzen

Unter Garantie kennt jeder Ausbilder diesen ganz bestimmten Azubi-Typ, der vom ersten Tag an eifrig bei der Sache ist, Aufgaben bereitwillig annimmt und voller Tatendrang und mit Liebe zum Job dazulernen möchte.

Der vermeidbare Fehler, den gerade diese Art von Azubi sehr gerne macht, besteht allerdings in der Selbstüberschätzung. Der Azubi lernt vielleicht recht früh, wie bestimmte Abläufe im Unternehmen funktionieren. Er kann damit recht schnell nach seinem erlernten Schema F eigenständig kleine Arbeiten erledigen. Treten dann aber Abweichungen auf, kann die Sicherheit schnell in Überforderung umschlagen.

Erfahrungsgemäß ist es dann genau dieser Typus von Auszubildenden, dem der Schritt zurück dann ungemein schwerfällt. Anstatt zugeben zu müssen, sich mit dieser Aufgabe übernommen zu haben und um Hilfe zu bitten, probiert der Azubi sich im besten Fall lieber an einer unlösbaren Prüfung selbst aus oder lässt diese im schlimmsten Fall unter den Tisch fallen.

So oder so ist ein Unglück vorprogrammiert. Der Ausbilder sollte gerade also auch bei den übereifrigen Azubis stets den Blick dafür haben, was er oder sie schon kann und was eher schwierig werden dürfte. Auch diesen Azubis sollte stets das Gefühl vermittelt werden, dass es keine Schande ist, sich helfen zu lassen und nachzufragen.

4. Die eigenen Rechte nicht kennen

Last, but not least, gibt es noch einen Fehler, der aus Sicht mancher Unternehmen zwar ziemlich komfortabel ist, der allerdings gerade den Azubi sehr teuer zu stehen kommen kann. Die Rede ist davon, die eigenen Rechte nicht zu kennen.

Praktisch alles, was die Ausbildung betrifft, ist im Ausbildungsrahmenplan geregelt, der jedem Ausbilder vorliegt und den jeder Azubi jederzeit einsehen kann. Oftmals geht das sogar online.

Zu diesen und vergleichbaren anderen Fragen gibt es klare Antworten – und die sollte jeder Azubi zwingend kennen, da es in den seltensten Fällen dem Gutdünken des Arbeitgebers obliegt, wie etwas gehandhabt wird.

Nur wer seine Rechte kennt, kann diese auch einfordern! Leider zeigt die Praxis, dass es auch im digitalen Zeitalter, in dem praktisch alle erdenklichen Informationen mit wenigen Mausklicks zur Verfügung stehen, noch immer zu viele Azubis gibt, die sich aus falscher Angst vor Konsequenzen um ihre Rechte bringen lassen.

Mein Tipp daher: Informieren Sie sich! Auch als Ausbilder, denn das schützt Sie und Ihr Unternehmen im zweiten Schritt auch davor, für etwaige Verstöße zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Nur weil etwas im Ausbildungsvertrag steht, muss es übrigens noch lange nicht dem geltenden Recht entsprechen. Lesen Sie hier, was im Ausbildungsvertrag stehen darf und was nicht: https://ausbilderschein24.de/ausbildungsvertrag/

Fazit

Heute habe ich Ihnen vier vermeidbare Fehler gezeigt, die viele Azubis machen. Fast alle dieser Fehler ließen sich durch eine entsprechende Kommunikation in der Ausbildung vermeiden, weshalb es in diesem Beitrag in erster Linie darum ging, das Bewusstsein für diese Fehler zu schärfen.

So kann ein aufmerksamer Ausbilder die meisten Fehler dadurch im Keim ersticken, dass er nicht nur der strenge Lehrer für seine Azubis ist, sondern eben auch der freundliche und wohlgesonnene Ansprechpartner.

Auch Ausbilder müssen diesen Spagat allerdings erst lernen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin ist der Ausbilderschein, der in Deutschland unabdingbar ist, wenn man ausbilden möchte. Auf diesen können Sie sich übrigens mit meinem Programm auch ganz bequem von zuhause aus vorbereiten. Sie möchten mehr Informationen darüber? Dann klicken Sie jetzt in der rechten Spalte auf den Button zu meinem Kursangebot!

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