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Ausbildung oder Studium – was passt zu mir?

Nach dem Abitur stellt sich jungen Menschen immer die Frage: Ausbildung oder Studium – was passt zu mir?

Eine Entscheidung, die oftmals auf die Geldfrage reduziert wird. In der Ausbildung verdient man schließlich sofort eigenes Geld. Mit dem Studium hingegen sind die Karrierechancen später besser. Und damit eben auch die Chancen auf ein richtig üppiges Gehalt.

Aber ist es wirklich sinnvoll, diese Entscheidung ausschließlich unter finanziellen Gesichtspunkten zu treffen? Oder sollten nicht weitere Faktoren einfließen? Und wenn ja: Welche?

Genau damit möchte ich mich in meinem heutigen Blogbeitrag detailliert auseinandersetzen. Zu diesem Zwecke zeige ich Ihnen, was ansonsten noch für eine Ausbildung, bzw. für ein Studium spricht. Ich stelle außerdem kurz eine Art Hybridlösung vor. Nämlich das duale Studium.

Ausbildung oder Studium? Diese 4 Punkte sprechen für eine Ausbildung

Zunächst einmal ist festzuhalten, dass Ausbildung nicht immer gleich Ausbildung ist. Es gibt sowohl schulische Ausbildungen als auch betriebliche Ausbildungen. Hinzu kommt, dass unterschiedliche Ausbildungen auch unterschiedlich lang dauern.

Wer beispielsweise Erzieherin oder Erzieher werden möchte, drückt zunächst zwei Jahre die Schulbank, ehe ein Praxisjahr – auch als Anerkennungsjahr bekannt – die Ausbildung abrundet. Wer derweil Mediengestalter/in werden möchte, ist stattdessen klassisch alle drei Jahre in den Betrieb eingebunden, verdient sein eigenes Geld und ist an Tagen, an denen Berufsschule ist, freigestellt, bzw. kommt nur noch kurz in den Betrieb.

Lesen Sie dazu hier, ob und wie lange eine Azubi nach der Berufsschule noch in den Betrieb muss.

Desto unterschiedlicher Ausbildungen sein können, desto mehr oder weniger treffen dementsprechend auch die folgenden Vorteile auf die einzelne Ausbildung zu.

Vorteil #1 einer Ausbildung: Praxisbezug

Ausbildung oder Studium - Pro und Contra
© Catalin Pop, Fotolia.de

Wer sich nach dem Abitur für die Ausbildung entscheidet, der steht von Anfang an mit beiden Beinen im Berufsleben. Anstatt in vollen Seminarräumen und Klassenzimmern die Theorie zu lernen, steht im Ausbildungsbetrieb die Praxis an der Tagesordnung. Und das sorgt nicht nur dafür, dass der Azubi sich viel wissen aneignet, sondern dass der Alltag von einer großen Vielseitigkeit geprägt ist.

In der Regel lernen Azubis schließlich das gesamte Unternehmen kennen und tauchen in allen Abteilungen mal ein. Das ist ein nicht zu verachtender Vorteil gegenüber dem Studium, bei dem auf einen Beruf langwierig hingearbeitet wird. Fördert die Praxis dann nämlich Jahre später zu Tage, dass diese Art von Arbeit nichts für einen ist, ist das ein herber Rückschlag. Der Azubi hingegen merkt sofort bei Ausbildungsbeginn, um was es geht.

Vorteil #2 einer Ausbildung: Fachkräftemangel

Zwar war er noch niemals Wort des Jahres in Deutschland, dennoch ist er Jahr für Jahr in aller Munde: der berühmte Fachkräftemangel.

Tatsächlich gibt es ihn. Und Prognosen nach wird er sich sogar noch verschärfen, wenn die Generation der Babyboomer so langsam aber sicher vollständig in den Ruhestand gegangen sein wird.
In einer Ausbildung werden junge Menschen zu den Fachkräften von Morgen gemacht. Wer also die Ausbildung bereits in jungen Jahren durchlaufen hat und somit noch mehr als 40 Jahre bis zur Rente auf dem Arbeitsmarkt vor sich hat, der ist ausgesprochen gefragt.

Eine Nachfrage, die sich übrigens nicht nur auf Deutschland reduziert. Weil das Ausbildungssystem in Deutschland international einen derartig guten Ruf genießt und die Ausbildung hierzulande eine hohe Qualität hat, werden junge Fachkräfte auch im Rest der Welt händeringend gesucht. Wer eine gute Ausbildung in einem zukunftsträchtigen Beruf absolviert hat, hat dementsprechend herausragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Vorteil #3 einer Ausbildung: Geknüpfte Kontakte

Nach einem Studium müssen Absolventen für gewöhnlich bei Null anfangen. Wer nicht zufällig im Rahmen von Praktika oder Semesterferienjobs bereits berufliche Kontakte für die Zukunft geknüpft hat, dem bleibt zunächst nur das Wälzen von Stellenanzeigen und eine mitunter langwierige Bewerbungsphase.

Wer hingegen die Ausbildung in einem Betrieb absolviert hat, der hat bereits allermindestens eine Ansprechstation. Nämlich den eigenen Ausbildungsbetrieb. Die meisten Unternehmen in Deutschland bilden in erster Linie für den Eigenbedarf aus. Umso größer sind die Chancen, übernommen zu werden. Klappt es damit nicht, lernen Azubis während ihrer Ausbildung in der Regel auch weitere Betriebe kennen. Seien dies die Ausbildungsbetriebe der Mitschüler in der Berufsschule. Oder auch mit dem Ausbildungsbetrieb verknüpfte Unternehmen.

Kurzum: Ein aufmerksamer Azubi knüpft bereits während der Ausbildung die ersten Kontakte. Nach absolvierter Ausbildung ist es somit wesentlich seltener der völlige Sprung ins kalte Wasser.

Vorteil #4 einer Ausbildung: Ausbildungsgehalt

Last, but not least, ist das Ausbildungsgehalt natürlich auch ein riesiger Vorteil. Wer bei der Frage nach Ausbildung oder Studium die betriebliche Ausbildung wählt, der bekommt schließlich ab dem allerersten Tag ein Gehalt. Mehr noch: Azubis haben auch das Anrecht auf Urlaub, profitieren, sofern sie unter 18 sind, vom Jugendarbeitsschutzgesetz und haben – sofern das Gehalt nicht ausreicht – noch einige Fördermöglichkeiten zur Verfügung.

Wer studiert, muss entweder ein spendables und wohlhabendes Elternhaus mitbringen oder aber einen Kredit aufnehmen sowie diverse Nebenjobs annehmen, um über die Runden zu kommen. Zwar gibt es auch Azubis, die auf den Nebenjob in der Ausbildung angewiesen sind, allerdings ist dies um einige seltener, während im Studium sicherlich der Großteil aller Studenten nebenbei noch arbeiten geht.

Ausbildung oder Studium? Diese 4 Punkte sprechen für ein Studium

Auch beim Studium gibt es einige markante Unterschiede. So spielt es durchaus eine Rolle, welches Fach studiert wird, und ob es sich um eine Universität, eine (Fach-)Hochschule (FH) oder gar um eine Pädagogische Hochschule (PH) handelt.

Auch erfordert der heutzutage übliche Bachelor, der in gerade einmal drei Jahren zu erreichen ist, eine weitaus konzentriertere und kompaktere Herangehensweise als es Studiengänge wie der inzwischen ausgelaufene Magister mit Dauer von fünf, sechs oder gar sieben Jahren Regelstudienzeit einst verlangten.

Dementsprechend gibt es auch hier je nach Studium Vorteile, die mehr und weniger zutreffen, im Kern aber für alle Arten des Studiums gelten sollten. Zumindest als direkter Vorteil gegenüber der Ausbildung.

Ausbildung oder Studium - Zukunft
© Konstantin Yuganov, Fotolia.de

Vorteil #1 eines Studiums: Mehr Freizeit

Ein Azubi ist direkt an seinem ersten Arbeitstag mindestens achteinhalb Stunden im Betrieb. Das entspricht der Regelarbeitszeit von acht Stunden sowie der Mindestpausenzeit von einer halben Stunde, was jeweils gesetzlich geregelt ist. Gibt es dann gar eine Stunde Pause und hat der Azubi zudem eine An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die insgesamt eine Stunde in Anspruch nimmt, so kommt ein Elf-Stunden-Tag zusammen.

Dass das eine krasse Umgewöhnung nach dem Abitur ist, ist fast schon überflüssig zu erwähnen. Wer sich also zunächst für das Studium entscheidet, der hat ein Vielfaches mehr an Freizeit. Diese Freizeit muss zwar oftmals mit Hausaufgaben, Hausarbeiten, Referaten, Lektüre und Vorbereitung gefüllt werden. Dennoch ist es Freizeit, die sich der Student zuhause selbst einteilen kann, während der Azubi diese Möglichkeit nicht hat.

Vorteil #2 eines Studiums: Langfristige Perspektive

Es mag zwar als Vorurteil gelten, das sich an gewissen Einzelbeispielen widerlegen lässt. Dennoch ist es – und das zeigt auch ganz klar die Gesamtstatistik – ein Fakt, dass ein Arbeitnehmer mit abgeschlossenem Studium ab einem gewissen Punkt mehr Geld im Leben verdient hat, als ein anderer Arbeitnehmer, der direkt nach der Schule eine Ausbildung begonnen hat.

Laut FAZ ist der Moment, an dem ein Akademiker einen Arbeitnehmer mit Ausbildung überholt, mit 31 Jahren gekommen.[1]

Wer sich für das Studium entscheidet, der muss also zwar in den ersten Jahren einige Einschränkungen hinnehmen und wird sich den Wunsch vom ersten eigenen Auto und dem ersten Urlaub erst später erfüllen können. Am Ende wird es aber voraussichtlich höher hinausgehen. Zumindest stehen die Chancen und Durchschnittswerte so.

Selbstverständlich gibt es aber auch Millionäre, die „nur“ eine Ausbildung durchlaufen haben, während andererseits auch Akademiker in die Langzeitarbeitslosigkeit driften können. Die an Durchschnittswerten belegbare langfristige Perspektive ist nichtsdestominder mit dem Studium besser.

Vorteil #3 eines Studiums: Möglichkeit eines Auslandssemesters

Viele junge Menschen träumen davon, mal ins Ausland zu gehen. Manchen gelingt dies schon während der Schulzeit. Bei anderen hingegen bleibt es auf ewig ein Traum, ehe Heirat, Job, Kinder und Reihenhaus dazu führen, dass er nicht mehr realisiert werden kann.

Im Studium hingegen sind Auslandssemester etwas sehr Wichtiges, das in manchen Fächern jeder Student mal gemacht haben sollte. Universitäten und Fakultäten sind in der Regel sehr gut miteinander verknüpft. Es gibt vielerorts gezielte Austauschprogramme. Und ohnehin steht die Möglichkeit, zumindest für ein Semester ins Ausland zu gehen, selbst finanzschwachen Studenten offen.

Wer also studiert, kann sich den Traum vom Ausland mit ein bisschen Engagement problemlos erfüllen.

Vorteil #4 eines Studiums: Vielfältige Vernetzungen

Zwar erfordert es ein hohes Maß an Eigeninitiative, wer allerdings die Augen und Ohren offenhält, der kann sich während des Studiums bestens vernetzen. Kontakte zu Kommilitonen, die später in dieser Branche Fuß fassen, können später ebenso Gold wert sein, wie Kontakte zu Firmen, bei denen Praktika absolviert werden, oder gar Kontakte ins Ausland.

Hinzu kommt, dass Universitäten solche Vernetzungen fördern. Nahezu alle Unis haben Absolventennetzwerke, in denen weltweiter Austausch gepflegt wird. Nicht selten ist das nach Studienabschluss das Sprungbrett ins Berufsleben.

Ausbildung oder Studium - Lernen in der Bibliothek
© AntonioDiaz, Fotolia.de

Die Hybridlösung: das duale Studium

Last, but not least, gibt es für all diejenigen, die sich selbst nach dem Blick auf diese sehr unterschiedlichen Vorteile nicht wissen, ob Ausbildung oder Studium am besten zu ihnen passt, noch die Hybridlösung: das duale Studium. Weil dies an dieser Stelle aber den Rahmen des Blogbeitrags sprengen würde, möchte ich Sie hierzu auf einen eigenständigen Blogartikel verweisen: Das duale Studium – Voraussetzungen, Aufbau und Chancen

Ausbildung oder Studium – was passt zu mir am besten?

Letzten Endes müssen Sie selbst für sich entscheiden, was am besten zu Ihnen passt – die Ausbildung oder das Studium. In diesem Beitrag habe ich Ihnen die vielfältigen Vorteile, die beide Wege zweifelsfrei haben, aufgezeigt.

Fällt Ihnen noch mehr ein? Sehen Sie einen der angesprochenen Punkte anders? Oder wollen Sie mit Menschen in Kontakt kommen, die diese Entscheidung schon einmal zu treffen hatten? Dann werden Sie doch Teil meiner Facebook-Community, indem Sie der Seite von Ausbilderschein24 ein „Gefällt mir“ dalassen. Hier können Sie an der Timeline jederzeit ein Gespräch eröffnen und mit unzähligen Menschen mit dem verschiedensten Hintergrund in Kontakt treten.

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Und zu guter Letzt noch ein finaler Hinweis: Wer sich zwischen Ausbildung oder Studium nicht entscheiden kann und das duale Studium nicht interessant findet, der kann problemlos auch beides machen. Eine klassische Ausbildung dauert drei Jahre. Der Bachelor in einem vergleichbaren Studium ebenfalls. Mit sechs Jahren vom Abitur ab sind Sie anschließend immer noch im besten Alter und haben alle Möglichkeiten, Optionen und Türen offenstehen!

Quellen:
[1] https://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/recht-und-gehalt/studium-vs-ausbildung-ab-wann-gleicht-sich-das-gehalt-an-14919170/infografik-14916685.html

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